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Falls Sie eine Anlage speziell für Kinder planen, lassen Sie sich bitte beraten. Hier besteht eine größere Fürsorgepflicht und ein höherer Sicherheitsanspruch. Grundsätzlich gelten auch für Kinder-Kneippanlagen die folgenden Informationen, nur dass die Wassertiefe hier beispielsweise nur 30 cm beträgt und ähnliches.
Arm- und Wassertretbecken sind eigentlich nicht Form gebunden, jedoch hat sich die Rechteckform bewährt. Beide Anlagen können überall da errichtet werden, wo mindestens 2 Liter kaltes Wasser pro Minute, nicht wärmer als 17°, zur Verfügung steht.
An das Wasser wird keine besondere Anforderung gestellt, da eine Kneipp-Wassertretanlage oder ein Kneipp-Armbecken nicht der Trinkwasserverordnung unterliegen (das Schild: „Kein Trinkwasser!" muss natürlich überall angebracht sein).
Da beide Einrichtungen nicht direkt hintereinander genutzt werden sollten (kontraindikativ!), hat sich bewährt, dass Wassertretanlage und Armbecken nicht in einem Bauwerk zusammen gefasst sind. Meistens wird zumindest ein Teil des Zulaufwassers über das Armbecken in die Tretanlage geleitet. Im Freien sollten beide Anlagenteile möglichst auf einem Gelände ohne größeren Höhenunterschied liegen. Für eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen, aber auch zum Ablegen und Anziehen von Kleidungsstücken und zum Schuhe-Anziehen sorgen. Es wird empfohlen, die Flächen um die Anlagen und Sitzgelegenheiten zu befestigen.
Innenmaße:
Breite: 0,30 m
Länge: 0,80 m
Tiefe: 0,30 m
Wassertiefe: 0,25 m
Die Außenmaße bestimmen das gewählte Material.
Folgende Materialien haben sich bewährt:
In einen der Unterstützungspfeiler kann der Zulauf und in den anderen der Ablauf eingebunden werden. Das Standrohr sollte mit einer großen Mutter in ein Gewindeteil eingeschraubt werden (Diebstahl Unterbindung).
Das einfachste, kleinste Wassertretbecken ist innen:
Breite 1,30 m
Länge 3,60 m
Tiefe 0,60 m
Wassertiefe: 0,40 m bis 0,45 m
Je nach Frequentierung sollte die Anlage dann zweiläufig sein, somit 2,20 m breit und, sofern zwei Aus-/Eintrittsstufen geplant werden, mindestens 6,00 m lang. Mögliche und gebaute Formen können zum Beispiel im Buch „Kneipp-Einrichtungen richtig geplant richtig gebaut" - erschienen im Kneipp-Verlag - betrachtet und zu weiteren eigenen Überlegungen herangezogen werden.
Der Baukörper wird im allgemeinen aus wasserdichtem Beton B 45 und einer Armierung Q 221 ausgeführt. Beckenwände und der Boden sollte mindestens 20 cm stark sein. Der Boden sollte ein Gefälle von 0,5 - 1 % haben. Ein-/Austrittstufen sollten ein Steigungsverhältnis 15 x 30 cm nicht unterschreiten, die Trittflächen aufgeraut werden. Mindest ein Handlauf an der Treppe und am Beckenrand aus Edelstahlrohr rostfrei ist vorzusehen. Die Geländerhöhe ist mit 1,00 m zu wählen. Die Wandflächen können in Sichtbeton belassen werden. Besser ist es diese sandzustrahlen. Es sind einige Becken mit Keramikmaterial ausgekleidet, was man aber nur in Gebäuden verwenden sollte (Frostgefahr). Für den Boden eignen sich aufgerauter Beton, sägerauer Naturstein, rutschhemmende Bodenfliesen. Das Boden- und Wandmaterial sollte so gewählt werden, dass ein unproblematisches Reinigen mit Hochdruckreiniger möglich ist.
Je nach Zulauf-Wassertemperatur und Lage der Kneipp-Wassertret-Anlage (Sonne-/Schatten) muss mehr oder weniger viel Zulauf erfolgen. Von 0,5 Liter pro Minute bis 5 Liter sind zur Erreichung erforderlich und halten eine Temperatur unter 15° C. Da während des Kneippens keine Verunreinigung im Sinne der Abwasservorschriften stattfindet, kann das Restwasser dem nächsten Vorfluter zugeleitet werden. Ist sickerfähiger Untergrund vorhanden, haben sich „Verlandungsteiche" als sehr gute Lösung eingebürgert.
Die Wassertiefe wird durch Standrohre erreicht. Zulaufleitungen müssen nach der Benutzungssaison entleert werden (Frostgefahr).
Schmutzige und ungepflegte Kneipp-Anlagen laden nicht zum Benutzen ein! Eine komplette Leerung ist zur Pflege und für die Unterhaltungsmaßnahmen erforderlich. Gegenüber dem Einlauf an der tiefsten Stelle sollten „Ziehbretter", Bodenabläufe vorgesehen werden.
In Bad Wörishofen beispielsweise werden die 22 Kneipp-Wassertretanlagen mindestens 2 bis 3 mal pro Woche komplett geleert und mit Dampfstahlerheißwassertechnik gereinigt.
Die Überprüfung auf Verschleiß wird dabei durchgeführt und Ausbesserung veranlasst. Tretanlagen, die Verletzungsgefahr bedeuten, werden sehr schnell nicht mehr benützt.
Rat bei Problem mit bestehenden Kneipp-Anlagen kann bei unserem für den Kneipp-Bund tätigen beratenden Mitarbeiter Uwe Steinacher, Fachlehrer der Sebastian-Kneipp-Schule, eingeholt werden - u.steinacher@kneippschule.de
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